49ers-CEO und Besitzersohn Jed York zeigte wieder mal wenig Ecken und Kanten bei seiner Pressekonferenz nach dem Rauswurf von Headcoach Jim Tomsula. Aber einiges lässt sich aus seinen Aussagen doch schliessen, und das machen wir hiermit:
1. Jim Tomsulas Beförderung war ein Fehler. Der Mann, den das Team seit Jahren kannte und den das Front Office lieber wollte als Jim Harbaugh, hatte es aus heutiger Sicht des CEOs nicht drauf. York:
"Leider sah ich keine umfassende Verbesserung des Teams von Saisonbeginn bis Saisonende. Das war letztlich der Grund für unsere Entscheidung".
2. Trent Baalke darf wohl ohne Einschränkung seiner Kompetenzen weitermachen; vermutlich, weil Jed York keinen anderen engen Verbündeten hat. Prinzip Hoffnung, aber auch neuer Druck auf den Kandidaten, der das Team gebaut und derzeit einen Vertrag bis 2018 hat. York:
"Trent weiss, dass ich mit dem derzeitigen Zustand des Teams nicht zufrieden bin. Sein Job ist es jetzt, den neuen Headcoach zu finden und diesen Roster weiter zu verbessern, um uns so wieder in Championship-Form zu bringen. Ich habe gesehen, wie Trent so einen Championship-Roster gebaut hat, als er Director of Player Personnel und dann General Manager war. Ich glaube an seine Fähigkeiten. Wir haben viele Chancen vor uns".
3. Noch eine vermurkste Offseason wäre tödlich für Baalke. York:
"Wir waren nicht die aktivsten in der Free Agency in den letzten Jahren. Wir müssen uns jetzt klar werden, was die für uns richtigen Talente draussen und was die für uns richtigen Talente bei uns im Haus sind. Und wir müssen sicherstellen, dass diese Draft für uns ein Kantersieg wird".
4. Auch York ist klar, dass der "einverständliche" Rauswurf von Jim Harbaugh ein Rückschritt war, aber er gibt das öffentlich nur indirekt zu. York:
"Ich denke, jedem ist klar, wieviel wir investiert haben, um ihn zu halten. Ich will darauf nicht weiter eingehen. Ich will nicht Hintergründe auspacken. Und ich kann jetzt nicht zurück blicken. Wir können keine Spiele mehr gewinnen, die wir schon gespielt haben. Wir können keine Entscheidungen rückgängig machen, die wir getroffen haben. Wir müssen jetzt sicherstellen, dass sich alle Anstrengungen darauf konzentrieren, den nächsten Headcoach für unser Team zu holen". Und weiter: "Jim Harbaugh ist ein guter Footballcoach. Sein Erfolg in Michigan überrascht mich kein bisschen".
5. York weiss, dass es um seinen Ruf geht, hat aber kein konkretes Rezept für Änderungen - ausser, etwas weniger zu twittern. York:
"Wir brauchen jetzt jemanden, der in der Lage ist, Super Bowls zu gewinnen. 8-8 oder 5-11, das ist beides für mich inakzeptabel. Man muss aus Fehlern lernen, man muss auf Versagen lernen, und wir haben das zuletzt nicht geschafft". Am offensten war York, als es um sein Twitter-Posting nach dem Seattle-Spiel ging, das als Stich in den Rücken von Harbaugh empfunden wurde: "Gottseidank sieht keiner die Tweets, die ich nicht geschickt habe. Solche Dinge helfen dem Team einfach nicht. Und so sehr es mich drängt, meine Gefühle über das Team zu teilen - es hilft dem Team nicht, wenn ich drüber spreche, wie ich mich bei Siegen fühle und wie bei Niederlagen. Letztendlich ist sowas eine Ablenkung".
Quelle: Transcript der PK von Jed York