Rund 60 Millionen verfügbar, nur 3,1 Millionen davon an garantiertem Gehalt bislang angelegt, plus die ungenannte Summe für die einzige bedeutsame Neuverpflichtung Zane Beadles. Und in den Bewertungen der Free-Agent-Season bekommen die Niners fast überall die Note "nicht bewertbar". "Wir haben nicht viel gemacht", räumte General Manager Trent Baalke gestern auf dem Owners Meeting ein und erklärte auch, warum: "Wir sehen uns als Draft-und-Entwicklungs-Team".
Das deutete sich schon letzte Saison an, obwohl man da mit den 40 Millionen für Torrey Smith eine große Ausnahme machte. Aber im Grunde genommen setzte man auf die jungen Spieler, nachdem viele Veteranen gingen, denen man weniger anbot als die Konkurrenz. Die Folge ist bekannt, eine 5-11-Saison mit vielen schmerzlichen Momenten. Aber nach Baalkes Philosophie nicht notwendigerweise eine verlorene Saison:
"Der Vorteil war, dass viele junge Spieler auf dem Feld standen", sagt er. "Wir hoffen, dass sie jetzt im zweiten Jahr in der NFL besser wissen, was sie zu tun haben, und dass das zu einem Sprung in ihrer Entwicklung führt. So ist es normalerweise". Und auch in dieser Saison sollen die Jungen Spielzeit bekommen. Es bringe nichts, wenn Veteranen Spieler wie Tartt, Harold, Armstead, Brown, Bell, Pinion oder die Cornerbacks in ihrer Entwicklung blockieren, meint der GM. Deshalb werde man nur dann Veteranen holen, wenn man das als sinnvoll sehe.
Deshalb gab es laut Baalke bislang noch keinerlei Kontakt zu Quarterback Robert Griffin; das könne noch passieren aber im Moment habe man andere Prioritäten. Der einzige Neue, der als Starter verpflichtet wurde, ist damit Guard Zane Beadles. Der 29jährige hat in seinen sechs Jahren in der NFL kein einziges Spiel verpasst und war in 94 von 96 Spielen der Starter. "Er ist nicht verletzungsanfällig. Er ist eine Führunspersönlichkeit. Er ist ein sehr schlauer Spieler mit guter Technik, der genau in das Up-Tempo-Spiel passt, das wir spielen wollen", begründet Baalke die Verpflichtung.
Unterm Strich aber gibt er eine altbekannte Botschaft: Die Niners werden Erfolg haben, wenn sie sich auf Baalkes Draftentscheidungen verlassen. Das ist dünnes Eis, nach den letzten Drafts, die nicht nach einer Erfolgsgeschichte aussehen, bislang zumindest.
Hauptquelle: Matt Maiocco, CSN BayArea Blog, 21.3.