Ich finde, das ist messen mit zweierlei Maß. Spieler und Coaches sollen alles tun, um jedes noch so unwichtige Spiel zu gewinnen. Das FO soll lieber vermeintlich problematische Spieler, die das Team aber voranbringen können, außen vor lassen. Da akzeptiert man dann lieber eine Niederlage.
Du hast mal gesagt, dass man alles für den Sieg tun muss. Aber offensichtlich nur das, was Du als akzeptabel ansiehst. Denn das „Stinkstiefel“ ist eine persönliche subjektive Bewertung. Klar polarisiert er, aber nur mit Nett wird man nicht weit kommen. Und wir können ziemlich davon ausgehen, dass Lynch sich kein Lookerroom-Problem holen wird.
Die Frage ist auch, wie man ihn sehen würde, wenn er sagen wir bei den Bengals gespielt hätte. Dann wäre er wohl eher eine Randnotiz bei den 49ers Fans gewesen.
Wenn er nicht mehr derselbe Spieler wird, ist man ein überschaubares Risiko eingegangen und wird sich bald wieder trennen. Wenn er aber seine Leistungen bringen kann, werden wir einen Spieler haben, der unbedingten Siegeswillen mitbringt und die Entwicklung der jungen Corner vorantreiben kann.
Natürlich stehe ich weiterhin dazu, dass man mit den Mitteln, die man hat, alles für einen Sieg tun muss. Alles andere ist Betrug gegen den Sport und gegen die Fans.
Wenn es jedoch tatsächlich nur um den Zweck, der die Mittel heiligt, geht, wird es problematisch. Prinzipiell müsste ich alle meine Sympathien aufgeben, wenn mir nur der Erfolg gefällt.
Da habe ICH PERSÖNLICH aber meine Grenzen. Ich will meine Meinung keinem aufzwingen, aber weder Mörder noch Vergewaltiger habe ich gerne in „meinem“ Team. Auch einen Sherman (bisher) nicht. Und ja, ich stehe dazu: dann lieber nicht den absoluten Erfolg.
Kann aber jeder gerne es so sehen, wie er will.