Vom Standpunkt eines neutralen Betrachters war das sicher eines der unterhaltsamsten Spiele dieser (noch jungen) Saison. Als 49ers-Fan war es diesmal für mich unterm Strich die Defense die es verkackt hat. Die Frage, die es im Laufe der Saison zu beantworten gilt, ist, welches das wahre Gesicht der Defense ist - diejenige Defense aus dem Seattle-Spiel oder die aus dem Rams-Spiel?
Klar kann man auch über Einzelszenen (Hoyers's Int., verschossener PAT, vergeigte 2-Pt.-Conv., PI-Call gg. Taylor) aus dem Spiel diskutieren; alles Szenen die, bei anderem Ausgang auch den Spielausgang zugunsten der 49ers hätten verändern können. Aber insgesamt war die bescheidene Gesamtleistung der Defense spielentscheidend, auch wenn einzelne Spieler dort noch besonders schwach waren. RR Armstrong war nicht ohne Grund als dritter Mann auf der WILL-Position vorgesehen und Bowman merkt man nach den beiden schweren Verletzungen der vergangenen Jahre (leider) an, dass er bei weitem nicht mehr die Athletik von früher auf's Feld bringt. Von den DE-Positionen kommt zu wenig Druck auf den QB und Solomon Thomas tritt bisher, von Einzelszenen im Spiel abgesehen, nicht wirklich in Erscheinung. Das ist für ein 3rd OVR Pick zu wenig. Ach ja, und die CB's haben leistungsmäßig auch noch "Luft nach oben"

, was allerdings nicht ganz unerwartet kommt.
Insgesamt waren die Spiele gegen Seattle und die Rams eine Blaupause für die Saison der 49ers, wie ich sie erwarte. In einem Spiel bekommt es Defense hin, nicht aber die Offense; im nächsten Spiel ist es umkehrt. Einem gutem Play folgt ein bescheidnes Play; Strafen und Abstimmungsprobleme allenthalben. Nicht ganz ungewöhnlich für ein Team im totalen Neuaufbau.