Heute die Bewertungen von Grant Cohn vom Santa Rosa Press Democrat:
QUARTERBACK: C minus
Ihm fehlten seine beiden besten Receiver - George Kittle und Emmanuel Sanders. Und die verbliebenen liessen sieben Pässe fallen. Und er wurde nicht gut geschützt. Dennoch spielte Garoppolo schlecht. Er traf schlechte Entscheidungen und machte schlechte Würfe. Als es drauf ankam, war er garantiert nicht Jimmy Cool. Er war Jimmy Aufgeregt. Er warf zwei Pässe beim letzten Drive im vierten Quarter, die Seahawks-Verteidiger hätten abfangen müssen, aber sie liessen sie fallen. Garoppolo hatte Glück, dass in die Defense überhaupt in die Overtime brachte. Und ihm gelangen nur drei von 18 Passversuchen weiter als 10 Yards. Das war nicht seine stärkste Vorstellung, aber es bleibt dennoch erst die dritte Niederlage seiner Karriere und die 49ers haben immer noch den besten Record in der NFC.
RUNNING BACKS: C minus
Tevin Coleman gelang ein 22-Yard-Run. Abgesehen davon kamen die RBs nur auf 2,8 Yards pro Run und das gegen eine Seahawks-Defense, die damit in dieser Saison Probleme hatte.
WIDE RECEIVER: D minus
Emmanuel Sanders war schon in der ersten Hälfte draussen und davon erholte sich die Offense nicht mehr. Rookie Deebo Samuel spielte gut - acht Catches und 112 Yards - aber er liess einen Pass fallen. Kendrick Bourne fing einen TD und einen Zwei-Punkte-Versuch, aber er liess auch einen Ball durch die Hände rutschen (es waren doch zwei? - der Übersetzer), was eine INT ergab. Garoppolo warf je dreimal auf Marquise Goodwin und Dante Pettis, und jedesmal war das Ergebnis incomplete. Garoppolo sollte gar nicht mehr auf sie werfen. Genug gesehen.
TIGHT ENDS C plus
Ross Dwelley startete für den verletzten George Kittle und fing einen wichtigen Fünf-Yard-Wurf bei Third-and-five im vierten Quarter.
OFFENSIVE LINE: D
LT Joe Staley und RTL Mike McGlinchey spielten zum ersten Mal nach mehrwöchigem Verletzungsausfall und beide spielten wie Spieler, die mehrere Wochen lang verletzt waren. Keiner wirkte frisch oder fit. Beide liessen sich mehrfach schlagen. Die 49ers wären vielleicht besser dran gewesen, wenn die Backups Justin Skule und Daniel Brunskill nochmal gespielt hätten. Sie nämlich spielten in den letzten Partien gut.
DEFENSIVE LINE: A minus
Arik Armstead kam auf 1,5 Sacks, D.J. Jones auf einen und DeForest Buckner gelang ein TD. Buckner sicherte sich obendrein zwei Fumbles. Buckner war der beste Defensivspieler seit er 2016 gedraftet wurde. Aber er gab in der Overtime sein Gap preis und das erlaubte Russell Wilson, 18 Yards zu holen. Rookie Nick Bosa kam auf acht Tackles und einen QB-Hit. Veteran Dee Ford kam nur auf einen Tackle und spielte selten.
LINEBACKER: A
Fred Warner zeigte eine All-Pro-Vorstellung. Er tackelte 10 Mal, hatte zwei Sacks, einen Pass-Breakup und erzwang ein Fumble. Und der Mann an seiner Seite, Rookie Dre Greenlaw, kam auf acht Tackles und holte eine INT, mit der das Spiel gewonnen worden wäre, wenn der Ersatz-Kicker nicht aus 47 Yards verschossen hätte.
DEFENSIVE BACKS: A
Nickeback K‘Waun William war der Spieler des Matches. Er tackelte neun Mal und erzwang zwei Fumbles. Jaquiski Tartt gelang das Play der Saison. Er schnappte sich Seahawks-Rookie-Receiver D.K. Metcalf und nahm ihm den Ball kurz vor der Goalline aus dem Arm. Cornerback Emmanuel Moseley war besser als bei seinem schlechten Spiel gegen die Cardinals - er wehrte drei Pässe ab, und machte 10 Tackles. Richard Sherman und Jimmie Ward wehrten je einen Pass ab.
SPECIAL TEAMS: C
Kicker Robbie Gould verpasste das Spiel mit einer Oberschenkelverletzung. Ersatzmann Chase McLaughlin gelangen drei Fieldgoals, aber den Kick, der das Spiel in Overtime gewonnen hätte, verpasste er aus 47 Yards.
COACHES: C
Die 49ers hatten vier Extratage, um sich auf die Seahawks vorzubereiten. Trotzdem coachte der Gegner besser. Das betrifft vor allem Headcoach Kyle Shanahan. Die Einheit von DC Robert Saleh spielte überwiegend gut. Die Offense spielte nicht gut. Und Shanahan lieferte eines seiner unkreativsten Spiele dieser Saison ab. Er verzichtete auf seine RB-Screenpässe, die bislang so effektiv gewesen waren. Erst spät im vierten Quarter sah man sei. Und er produzierte am Ende den 14-Sekunden-Drive, der den Ball den Seahawks zurück gab.
Um fair zu sein: Die 49ers brauchten so ein Spiel. Die Saison war bisher einfach zu einfach gewesen. Playoff-Spiele werden schwieriger werden - also muss das Team aus Fehlern lernen, bevor die Playoffs beginnen. Das war ein Dazulern-Spiel für ein gutes Team.
Quelle: Grant Cohn, Santa Rosa Press Democrat