Nicht ausgeschlossen, dass da im Geheimen etwas abläuft, von dem keiner der üblichen Informierten in der NFL etwas weiss. Aber das wäre ungewöhnlich. Ergo sieht es im Moment ganz so aus, als ob es kein greifbares Interesse an Ex-49ers Quarterback Colin Kapernick gibt, der jetzt ja Free Agent ist. Und das auf einem Markt, in dem so einige Quarterbacks schnell und gut untergekommen sind, während die Liste der interesselos Wartenden schmilzt und nicht den besten Klang hat (verblieben z.B.: Ryan Fitzpatrick, Brock Osweiler, Robert Griffin III....)
Das kommt nicht völlig unerwartet. Zwar waren Kaepernicks Statistiken 2016 gar nicht mal so schlecht. Aber viele seiner Pluspunkte gelangen ihm am Ende von Spielen, die längst verloren waren. Das ist der Grund dafür, dass er bei den Adjusted QB-Rankings von PFF und ESPN jeweil nur auf Rang 30 landet, also ziemlich weit hinten. Dazu schreibt allerdings der San Francisco Chronicle, dass es kaum ein QB so schwer hatte letztes Jahr wie Kaepernick. Er kam nämlich bei 42,2 Prozent seiner Dropbacks unter Druck, was der zweithöchste Wert der Liga ist. Trotzdem warf Kaepernick bei diesen Snaps fünf TDs und nur eine Int, was der beste Ligawert sei. Der eine QB, der noch mehr unter Druck kam, war Andrew Luck. Er warf bei diesen Plays doppelt so viele INTS wie TDs. Es gibt also durchaus Dinge die für Kaepernick sprechen.
Man kann allerdings davon ausgehen, dass das Front Office einiger Franchises Kaepernicks Nationalhymnen-Protest ablehnt (allen voran: New York Jets). Und dennoch überrascht die Ruhe um Kaepernick. Immerhin war er vor fünf Jahren noch der aufstrebende Superstar der NFL und führte sein Team dreimal in Championship-Games oder den Super Bowl.
Und jetzt könnte er nicht mal mehr die Chance bekommen, um einen Starterplatz zu kämpfen.
Quellen: Pro Football Focus, ESPN, SF Gate.