49ers Positionsanalyse - Eine Reise durch die Saison 2021 (9. Jun. 2022)
Die Saison 2021 ist jetzt schon ein paar Monate vorbei. Die Vorbereitungen auf die neue Saison sind im Gange. Zeit, nochmal die vergangene Saison Revue passieren zu lassen und einen besonderen Blick in die jeweiligen Positionsgruppen zu werfen.
Es ist Jimmys Team
Lange wurde in der Vorbereitung spekuliert. Wer ist der Starting Quarterback der 49ers in der Saison 2021? Viele haben sich den 3rd Overall Pick Trey Lance gewünscht und hatten mit Jimmy Garoppolo bereits abgeschlossen. Nicht so Kyle Shanahan. Und so startete Jimmy Garoppolo von Spiel 1 an wieder für die 49ers. Anfang der Saison bekam Trey Lance noch einzelne Snaps. Am 4. Spieltag übernahm er zur Pause für den verletzten Garoppolo und spielte auch das folgende Spiel gegen die Cardinals. Ob Lance auch nach der Bye Week gespielt hätte, wäre er nicht mit einer Knieverletzung ausgefallen? Spekulation. So bekam Lance nur noch 5 Snaps gegen die Jaguars in der Garbage Time, ehe er am 17. Spieltag gegen die Texans für den abermals verletzten Garoppolo antreten musste. Aber schon im nächsten und entscheidenden Saisonspiel bei den Rams durfte der stark angeschlagene Garoppolo wieder spielen.
„You can’t have enough Runningbacks“
Was wurden sich im Draft die Augen gerieben. Mit Trey Sermon und Elijah Mitchell wurden zwei Running Backs geholt. Und wie sich herausstellte, war das auch bitter nötig. Raheem Mostert ging als Nr. 1 in die Saison, die für ihn nach 4 Snaps auch schon wieder beendet war. Übernehmen musste der junge Elijah Mitchell, der in der 6. Runde des Drafts gewählt wurde. Dieser machte seine Sache gut, fiel aber selbst auch 6 Spiele (2x Schulter, 1x Rippe, 3x Gehirnerschütterung) in der Saison verletzt aus. JaMycal Hasty schien zunächst der Backup für Mitchell zu sein, verletzte sich aber gleichzeitig mit Mitchell und landete mit einer Knöchelverletzung auf der IR. Somit war die Chance für Trey Sermon gekommen. Sermon startete die nächsten beiden Spiele, bis Mitchell zurückkam und wurde nach Rückkehr von Hasty dann zunächst nur noch in den Special Teams eingesetzt. In Woche 10 meldete sich Jeff Wilson zurück, der durch die erneuten Ausfälle von Mitchell und Hasty in den darauffolgenden Wochen eine erhebliche Rolle spielen musste. Zunächst schien es auch, dass er Hasty verdrängt hatte, aber je näher die Saison sich dem Ende zuneigte, desto mehr Boden verlor er wieder auf Hasty. Abseits vom Blitzlicht spielte Trenton Cannon noch in den Special Teams, der sich in Woche 13 bei den Seahawks aber böse verletzte und erst zum letzten Spiel, beim Aus gegen die Rams, zurückkehrte.
Der im Doghouse saß und ein Wideback
Eines der vielen großen Themen zu Saisonbeginn. Sitzt Brandon Aiyuk im Doghouse? Was für ein Problem hat Coach Shanahan mit ihm? Und wird Aiyuk da wieder rausfinden? Ja, Aiyuk hatte es zu Beginn nicht einfach. Aber mal abgesehen vom 1. Spieltag bei den Lions hatte er zumindest nie wenig gespielt. Ab Spieltag 9 bei den Cardinals war er konstant der Widereceiver, der immer die meisten Snaps gespielt hat, mit Ausnahme der Divisional Round bei den Packers. Nutznießer zu Beginn der Saison war Trent Sherfield. Ansonsten war Mohamed Sanu der Mann für den Slot. Als sich Sanu verletzte, kam die Chance für Jauan Jennings in Woche 10 bei den Rams. Und dieser nutzte seine Chance großartig. In den Special Teams ersetzte River Cracraft den verletzten Trenton Cannon. Zum großen Star der Niners stieg Deebo Samuel auf. Zunächst zeigte er als Receiver sein können und war Cooper Kupp auf den Fersen. Später wurde er immer wieder als Runningback eingesetzt und machte wichtige Plays für die Niners. Diese Kombination aus Widereceiver und Runningback brachte ihm den Namen „Wideback“ ein. Ein einmaliges Markenzeichen in der NFL.
Der gefühlte 1-Mann Tight End Room
George Kittle thront über allen anderen Tight Ends. Er stand bei knapp 80% der offensiven Snaps auf dem Feld, und das obwohl er aufgrund einer Wadenverletzung 3 Spiele verletzt fehlte. Diese 3 Wochen waren die Wende in der Hierarchie bei den Backups. Ross Dwelley ging als Nr. 2 in diese Spiele und kam als Nr. 3 wieder heraus. Während Dwelley in Arizona noch fast alle Snaps bestritt, bekam Charlie Woerner zunächst nur eine kleine Rolle. Überzeugen konnte keiner, aber Woerner war der weniger schlechte Spieler in diesem Spiel. Im darauffolgenden Spiel gegen die Colts hatten beide annähernd gleich viele Snaps. Während Woerner sein bestes Saisonspiel absolvierte (PFF 90,4), zeigte Dwelley sein schlechtestes Saisonspiel (PFF 39,2). Fortan wurde Dwelleys Rolle immer kleiner, bis er dann in den Playoffs gar keine offensiven Snaps mehr bekam.
Straight Outta Compton
Auch hier startete die Saison mit einer Enttäuschung. Während händeringend nach einem besseren Ersatz für Daniel Brunskill gesucht wurde und zwei O-Liner gedraftet wurden, spielten diese beiden kaum eine Rolle. Die starke linke Seite wusste zu überzeugen, aber als sich rechts neben Brunskill auch noch Mike McGlinchey in Woche 9 verletzte, war der Schreck groß. Wer sollte ihn auf Tackle ersetzen? Die Antwort gab Shanahan mit Tom Compton, der eigentlich ein Guard war und in der Fan-Gunst gefühlt eigentlich auch nicht gut. Aber manchmal ist es ganz gut, wenn die Erwartungshaltung nicht so hoch ist, denn Compton wusste insbesondere als Runblocker zu überzeugen. Erst gegen Saisonende als es in die Playoffs ging, wirkte Compton phasenweise überfordert und seine Schwächen im Passblocking wurden einige Male deutlich gezeigt. Eine große Überraschung gab es noch in Woche 18, als Trent Williams mit einer Ellenbogenverletzung im so wichtigen Spiel bei den Rams ausfiel. Sein Ersatz hieß Colton McKivitz, der bis dahin noch nicht einen einzigen Snap in der Saison gespielt hatte.
Hochgelobt, hingefallen und aufgestanden, um alle Erwartungen zu erfüllen
Diese Unit war so gut und begehrt, dass man 11 (!) Spieler in den finalen 53er-Roster genommen hat. Aber zu Beginn der Saison war der Passrush begrenzt und die Line anfällig gegen den Lauf. Dies änderte sich erst im Laufe der Saison. Am Ende war die Line eines der Prunkstücke der Niners. Auf DT fehlte zu Saisonbeginn Javon Kinlaw mit Knieproblemen. Der kam zwar zunächst zum 2. Spieltag zurück, musste die Saison nach dem 5. Spieltag bei den Cardinals dann aber auch schon wieder beenden. Daneben war Maurice Hurst Dauerpatient und Kevin Givens fehlte 4 Spiele aufgrund einer Knöchelverletzung. Kinlaws Ausfall wurde mit Arik Armstead kompensiert, der von außen nach innen gezogen wurde. Auf Edge gab es zunächst keine Personalprobleme. Dies änderte sich etwas mit dem Positionswechsel von Armstead und dem Ausfall von Dee Ford ab Woche 8. Dementsprechend wurde mit der Verpflichtung von Charles Omenihu darauf reagiert, der in Woche 10 sein Debut für die Niners gab. Ebenfalls konnte Jordan Willis profitieren, der ab Woche 9 fortan in fast jedem Spiel zum Einsatz kam. Nach Bosa war es Ebukam, der auf Edge deutlich die meisten Snaps bekam. Key, Willis und Omenihu teilten sich gegen Saisonende die restlichen Snaps untereinander auf. Anzumerken ist allerdings die Wild Card Round, als Bosa nur 23 Snaps spielen konnte. Hier hatten zwar auch Ebukam, Key und Willis mehr Snaps als gewohnt, aber den Großteil von Bosas Snaps spielte Charles Omenihu.
Der späte Mark
Früher Schock bei den Linebacker. Dre Greenlaw verletzte sich im ersten Spiel bei den Lions an der Leiste und kam in Woche 12 gegen die Vikings für 13 Snaps zurück, ehe er mit der gleichen Verletzung weitere 5 Spiele verpasste. Azeez Al-Shaair stieg zur Nummer 2 auf und machte seine Sache ordentlich. Der umgeschulte Ex-Safety Marcell Harris wurde eingesetzt, wenn man mit drei Linebacker spielte. Dahinter spielte Demetrius Flannigan-Fowles in den Special Teams. In den Spielen, in denen Al-Shaair verletzungsbedingt fehlte, bekam Flannigan-Fowles auch Snaps in der Defense. Insbesondere ein Special Teams Platz rotierte durch die Linebacker und das Defensive Backfield. So war es zunächst Tyrell Adams, der 5 Spiele in den Special Teams spielen durfte. Adams wurde danach von Curtis Robinson abgelöst, ehe Mark Nzeocha spät in der Saison in Woche 17 gegen die Texans zurückgeholt wurde und bis zum Ende der Saison für die Special Teams spielte.
Die Problemzone und ein Hoffnungsträger
Lange hatte es im Draft 2021 gedauert, bis am Ende der dritten Runde endlich ein Cornerback verpflichtet wurde. Aber es war nicht Ambry Thomas, der am 1. Spieltag 90 Snaps spielte, sondern Fünftrunden-Pick Deommedore Lenoir. Lenoir ersetzte den am Knie verletzten Emmanuel Moseley, der die ersten beiden Spiele verpasste. Auch hier startete die Saison, wie auch auf Runningback und Linebacker, mit einem Verletzungsschock. Jason Verrett, der im Vorjahr so stark auftrumpfte, fiel für die komplette restliche Saison aus. Mit dem Ausfall wurde kurzfristig Josh Norman verpflichtet, der bis zum Texans-Spiel in Woche 17 gesetzt war. Dort wurde er aber im vierten Quarter, nach seiner sechsten DPI in der Saison, auf die Bank gesetzt und sah danach nur noch 3 Snaps in der Defense. Die Niners konnten sich das erlauben, weil Moseley nach 4 verpassten Spielen von der IR zurückkam. Ersatz für Moseley war in dieser Zeit Ambry Thomas, der lange Zeit auf seine Chance warten musste und diese dann nutzte. Thomas machte Hoffnung, dass man hier im Draft eine gute Lösung für die Zukunft gefunden hat. Und was war mit Lenoir? Lenoir startete hoffnungsvoll, wurde aber nach einem schwachen Spiel gegen die Packers aus dem Team genommen. Nach der Bye Week wurde er zunächst nicht einmal mehr in den Special Teams eingesetzt. Dies änderte sich nochmal zwischen Woche 10 und 17, ehe er wieder komplett außen vor war. Dontae Johnson hatte ihm in allen Bereichen den Rang abgelaufen und Josh Norman spielte, nachdem er seinen Platz in der Defense verlor, dann in den Special Teams weiter.
Wehe, wenn Ward ausfällt
Jimmie Ward gehörte zu den fleißigsten, spielte ganze 1300 Snaps letzte Saison. Gefehlt hat er nur in Woche 9 gegen die Cardinals, die in diesem Spiel gefühlt ohne ihre ganze Offensive antraten. Am Ende hatte es locker für die Cardinals gereicht, denn die Defense spielte ohne Ward wie ein „Hühnerhaufen“. Partner an Wards Seite war zumeist Jaquiski Tartt, der allerdings auch zwischen Woche 8 bis 10 fehlte. Ersatz in dem Zeitraum war Rookie Talanoa Hufanga, der aber auch sonst immer mal wieder zu diversen Snaps kam. Tavon Wilson war die Nr. 4, bis ihm ab Woche 10 eine Verletzung die Saison beendete. Ab Woche 14 nahm die Rolle dann Jarrod Wilson ein, der zuvor bei den Jets spielte.
Old, but Gould
Die Spezialisten im Team. Taybor Pepper war immer zur Stelle wenn es um einen langen Snap ging. Punts war das Hoheitsgebiet von Mitch Wishnowsky, der sich Kickoffs mit Kicker Robbie Gould aufteilte. Gould verpasste selbst 3 Spiele auf IR. In dieser Zeit ersetzte ihn Joey Slye.
Wer wieviele Snaps spielte seht ihr hier
Snaps
Es ist Jimmys Team
Lange wurde in der Vorbereitung spekuliert. Wer ist der Starting Quarterback der 49ers in der Saison 2021? Viele haben sich den 3rd Overall Pick Trey Lance gewünscht und hatten mit Jimmy Garoppolo bereits abgeschlossen. Nicht so Kyle Shanahan. Und so startete Jimmy Garoppolo von Spiel 1 an wieder für die 49ers. Anfang der Saison bekam Trey Lance noch einzelne Snaps. Am 4. Spieltag übernahm er zur Pause für den verletzten Garoppolo und spielte auch das folgende Spiel gegen die Cardinals. Ob Lance auch nach der Bye Week gespielt hätte, wäre er nicht mit einer Knieverletzung ausgefallen? Spekulation. So bekam Lance nur noch 5 Snaps gegen die Jaguars in der Garbage Time, ehe er am 17. Spieltag gegen die Texans für den abermals verletzten Garoppolo antreten musste. Aber schon im nächsten und entscheidenden Saisonspiel bei den Rams durfte der stark angeschlagene Garoppolo wieder spielen.
„You can’t have enough Runningbacks“
Was wurden sich im Draft die Augen gerieben. Mit Trey Sermon und Elijah Mitchell wurden zwei Running Backs geholt. Und wie sich herausstellte, war das auch bitter nötig. Raheem Mostert ging als Nr. 1 in die Saison, die für ihn nach 4 Snaps auch schon wieder beendet war. Übernehmen musste der junge Elijah Mitchell, der in der 6. Runde des Drafts gewählt wurde. Dieser machte seine Sache gut, fiel aber selbst auch 6 Spiele (2x Schulter, 1x Rippe, 3x Gehirnerschütterung) in der Saison verletzt aus. JaMycal Hasty schien zunächst der Backup für Mitchell zu sein, verletzte sich aber gleichzeitig mit Mitchell und landete mit einer Knöchelverletzung auf der IR. Somit war die Chance für Trey Sermon gekommen. Sermon startete die nächsten beiden Spiele, bis Mitchell zurückkam und wurde nach Rückkehr von Hasty dann zunächst nur noch in den Special Teams eingesetzt. In Woche 10 meldete sich Jeff Wilson zurück, der durch die erneuten Ausfälle von Mitchell und Hasty in den darauffolgenden Wochen eine erhebliche Rolle spielen musste. Zunächst schien es auch, dass er Hasty verdrängt hatte, aber je näher die Saison sich dem Ende zuneigte, desto mehr Boden verlor er wieder auf Hasty. Abseits vom Blitzlicht spielte Trenton Cannon noch in den Special Teams, der sich in Woche 13 bei den Seahawks aber böse verletzte und erst zum letzten Spiel, beim Aus gegen die Rams, zurückkehrte.
Der im Doghouse saß und ein Wideback
Eines der vielen großen Themen zu Saisonbeginn. Sitzt Brandon Aiyuk im Doghouse? Was für ein Problem hat Coach Shanahan mit ihm? Und wird Aiyuk da wieder rausfinden? Ja, Aiyuk hatte es zu Beginn nicht einfach. Aber mal abgesehen vom 1. Spieltag bei den Lions hatte er zumindest nie wenig gespielt. Ab Spieltag 9 bei den Cardinals war er konstant der Widereceiver, der immer die meisten Snaps gespielt hat, mit Ausnahme der Divisional Round bei den Packers. Nutznießer zu Beginn der Saison war Trent Sherfield. Ansonsten war Mohamed Sanu der Mann für den Slot. Als sich Sanu verletzte, kam die Chance für Jauan Jennings in Woche 10 bei den Rams. Und dieser nutzte seine Chance großartig. In den Special Teams ersetzte River Cracraft den verletzten Trenton Cannon. Zum großen Star der Niners stieg Deebo Samuel auf. Zunächst zeigte er als Receiver sein können und war Cooper Kupp auf den Fersen. Später wurde er immer wieder als Runningback eingesetzt und machte wichtige Plays für die Niners. Diese Kombination aus Widereceiver und Runningback brachte ihm den Namen „Wideback“ ein. Ein einmaliges Markenzeichen in der NFL.
Der gefühlte 1-Mann Tight End Room
George Kittle thront über allen anderen Tight Ends. Er stand bei knapp 80% der offensiven Snaps auf dem Feld, und das obwohl er aufgrund einer Wadenverletzung 3 Spiele verletzt fehlte. Diese 3 Wochen waren die Wende in der Hierarchie bei den Backups. Ross Dwelley ging als Nr. 2 in diese Spiele und kam als Nr. 3 wieder heraus. Während Dwelley in Arizona noch fast alle Snaps bestritt, bekam Charlie Woerner zunächst nur eine kleine Rolle. Überzeugen konnte keiner, aber Woerner war der weniger schlechte Spieler in diesem Spiel. Im darauffolgenden Spiel gegen die Colts hatten beide annähernd gleich viele Snaps. Während Woerner sein bestes Saisonspiel absolvierte (PFF 90,4), zeigte Dwelley sein schlechtestes Saisonspiel (PFF 39,2). Fortan wurde Dwelleys Rolle immer kleiner, bis er dann in den Playoffs gar keine offensiven Snaps mehr bekam.
Straight Outta Compton
Auch hier startete die Saison mit einer Enttäuschung. Während händeringend nach einem besseren Ersatz für Daniel Brunskill gesucht wurde und zwei O-Liner gedraftet wurden, spielten diese beiden kaum eine Rolle. Die starke linke Seite wusste zu überzeugen, aber als sich rechts neben Brunskill auch noch Mike McGlinchey in Woche 9 verletzte, war der Schreck groß. Wer sollte ihn auf Tackle ersetzen? Die Antwort gab Shanahan mit Tom Compton, der eigentlich ein Guard war und in der Fan-Gunst gefühlt eigentlich auch nicht gut. Aber manchmal ist es ganz gut, wenn die Erwartungshaltung nicht so hoch ist, denn Compton wusste insbesondere als Runblocker zu überzeugen. Erst gegen Saisonende als es in die Playoffs ging, wirkte Compton phasenweise überfordert und seine Schwächen im Passblocking wurden einige Male deutlich gezeigt. Eine große Überraschung gab es noch in Woche 18, als Trent Williams mit einer Ellenbogenverletzung im so wichtigen Spiel bei den Rams ausfiel. Sein Ersatz hieß Colton McKivitz, der bis dahin noch nicht einen einzigen Snap in der Saison gespielt hatte.
Hochgelobt, hingefallen und aufgestanden, um alle Erwartungen zu erfüllen
Diese Unit war so gut und begehrt, dass man 11 (!) Spieler in den finalen 53er-Roster genommen hat. Aber zu Beginn der Saison war der Passrush begrenzt und die Line anfällig gegen den Lauf. Dies änderte sich erst im Laufe der Saison. Am Ende war die Line eines der Prunkstücke der Niners. Auf DT fehlte zu Saisonbeginn Javon Kinlaw mit Knieproblemen. Der kam zwar zunächst zum 2. Spieltag zurück, musste die Saison nach dem 5. Spieltag bei den Cardinals dann aber auch schon wieder beenden. Daneben war Maurice Hurst Dauerpatient und Kevin Givens fehlte 4 Spiele aufgrund einer Knöchelverletzung. Kinlaws Ausfall wurde mit Arik Armstead kompensiert, der von außen nach innen gezogen wurde. Auf Edge gab es zunächst keine Personalprobleme. Dies änderte sich etwas mit dem Positionswechsel von Armstead und dem Ausfall von Dee Ford ab Woche 8. Dementsprechend wurde mit der Verpflichtung von Charles Omenihu darauf reagiert, der in Woche 10 sein Debut für die Niners gab. Ebenfalls konnte Jordan Willis profitieren, der ab Woche 9 fortan in fast jedem Spiel zum Einsatz kam. Nach Bosa war es Ebukam, der auf Edge deutlich die meisten Snaps bekam. Key, Willis und Omenihu teilten sich gegen Saisonende die restlichen Snaps untereinander auf. Anzumerken ist allerdings die Wild Card Round, als Bosa nur 23 Snaps spielen konnte. Hier hatten zwar auch Ebukam, Key und Willis mehr Snaps als gewohnt, aber den Großteil von Bosas Snaps spielte Charles Omenihu.
Der späte Mark
Früher Schock bei den Linebacker. Dre Greenlaw verletzte sich im ersten Spiel bei den Lions an der Leiste und kam in Woche 12 gegen die Vikings für 13 Snaps zurück, ehe er mit der gleichen Verletzung weitere 5 Spiele verpasste. Azeez Al-Shaair stieg zur Nummer 2 auf und machte seine Sache ordentlich. Der umgeschulte Ex-Safety Marcell Harris wurde eingesetzt, wenn man mit drei Linebacker spielte. Dahinter spielte Demetrius Flannigan-Fowles in den Special Teams. In den Spielen, in denen Al-Shaair verletzungsbedingt fehlte, bekam Flannigan-Fowles auch Snaps in der Defense. Insbesondere ein Special Teams Platz rotierte durch die Linebacker und das Defensive Backfield. So war es zunächst Tyrell Adams, der 5 Spiele in den Special Teams spielen durfte. Adams wurde danach von Curtis Robinson abgelöst, ehe Mark Nzeocha spät in der Saison in Woche 17 gegen die Texans zurückgeholt wurde und bis zum Ende der Saison für die Special Teams spielte.
Die Problemzone und ein Hoffnungsträger
Lange hatte es im Draft 2021 gedauert, bis am Ende der dritten Runde endlich ein Cornerback verpflichtet wurde. Aber es war nicht Ambry Thomas, der am 1. Spieltag 90 Snaps spielte, sondern Fünftrunden-Pick Deommedore Lenoir. Lenoir ersetzte den am Knie verletzten Emmanuel Moseley, der die ersten beiden Spiele verpasste. Auch hier startete die Saison, wie auch auf Runningback und Linebacker, mit einem Verletzungsschock. Jason Verrett, der im Vorjahr so stark auftrumpfte, fiel für die komplette restliche Saison aus. Mit dem Ausfall wurde kurzfristig Josh Norman verpflichtet, der bis zum Texans-Spiel in Woche 17 gesetzt war. Dort wurde er aber im vierten Quarter, nach seiner sechsten DPI in der Saison, auf die Bank gesetzt und sah danach nur noch 3 Snaps in der Defense. Die Niners konnten sich das erlauben, weil Moseley nach 4 verpassten Spielen von der IR zurückkam. Ersatz für Moseley war in dieser Zeit Ambry Thomas, der lange Zeit auf seine Chance warten musste und diese dann nutzte. Thomas machte Hoffnung, dass man hier im Draft eine gute Lösung für die Zukunft gefunden hat. Und was war mit Lenoir? Lenoir startete hoffnungsvoll, wurde aber nach einem schwachen Spiel gegen die Packers aus dem Team genommen. Nach der Bye Week wurde er zunächst nicht einmal mehr in den Special Teams eingesetzt. Dies änderte sich nochmal zwischen Woche 10 und 17, ehe er wieder komplett außen vor war. Dontae Johnson hatte ihm in allen Bereichen den Rang abgelaufen und Josh Norman spielte, nachdem er seinen Platz in der Defense verlor, dann in den Special Teams weiter.
Wehe, wenn Ward ausfällt
Jimmie Ward gehörte zu den fleißigsten, spielte ganze 1300 Snaps letzte Saison. Gefehlt hat er nur in Woche 9 gegen die Cardinals, die in diesem Spiel gefühlt ohne ihre ganze Offensive antraten. Am Ende hatte es locker für die Cardinals gereicht, denn die Defense spielte ohne Ward wie ein „Hühnerhaufen“. Partner an Wards Seite war zumeist Jaquiski Tartt, der allerdings auch zwischen Woche 8 bis 10 fehlte. Ersatz in dem Zeitraum war Rookie Talanoa Hufanga, der aber auch sonst immer mal wieder zu diversen Snaps kam. Tavon Wilson war die Nr. 4, bis ihm ab Woche 10 eine Verletzung die Saison beendete. Ab Woche 14 nahm die Rolle dann Jarrod Wilson ein, der zuvor bei den Jets spielte.
Old, but Gould
Die Spezialisten im Team. Taybor Pepper war immer zur Stelle wenn es um einen langen Snap ging. Punts war das Hoheitsgebiet von Mitch Wishnowsky, der sich Kickoffs mit Kicker Robbie Gould aufteilte. Gould verpasste selbst 3 Spiele auf IR. In dieser Zeit ersetzte ihn Joey Slye.
Wer wieviele Snaps spielte seht ihr hier
Snaps
Kommentare
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snoopy (9. Jun. 2022)
Danke !
Flo295 (9. Jun. 2022)
Gesendet von meinem POT-LX1A mit Tapatalk
MoRe99 (9. Jun. 2022)
reagan - The Left Hand (9. Jun. 2022)
Aber Norman hin Norman her. Dank ihm standen wir bei Fumbles p. Game auf Pl. 1.
Funky (10. Jun. 2022)
JaMycal Hasty war für mich gefühlt letztes Jahr schon die Nummer 4 und ist dieses Jahr für mich die Nummer 5. Fakt ist aber auch, dass weder Trey Sermon, noch Jeff Wilson wirklich an ihm vorbei kamen. Das muss nicht zwingend für Hasty sprechen, denn am Ende hat ja auch Deebo Samuel teilweise RB gespielt. Was für Hasty spricht, ist seine Vielseitigkeit mit Special Teams und Receiving. Hasty hatte in der ganzen letzten Saison nur 68 Yards erlaufen (hatte aber auch die wenigsten Läufe der RB), dafür 29 Targets (meiste unter den RB) für 163 Yards.
Bei Ross Dwelley, der insgesamt keine gute Saison hatte, fand ich es interessant, dass das Spiel bei den Colts dann tatsächlich Dwelley den Nr. 2 Status gekostet hatte. Dabei spielte vermutlich auch eine Rolle, dass die Niners meist mit nur 1 TE (Kittle) gespielt haben und der zweite vermutlich hauptsächlich zum Blocken eingesetzt wurde. Dwelley hat seine Stärke eher beim Receiving und bekam letzte Saison nur 5 Targets (1 TD). Ich persönlich hätte ihn gerne häufiger auch als Target in der Red Zone gesehen, weil er auch bei Contested Catches seine Stärken hat.
Aaron Banks war ja laut Shanahan am Ende der Saison "ready to go". Aber nachdem Colton McKivitz am 18. Spieltag plötzlich auf die Bühne trat, verlor Banks in den Playoffs sogar seinen Platz in den Special Teams, den er eigentlich seit der Verletzung von Mike McGlinchey hatte. Jaylon Moore hatte am Anfang der Saison seinen Platz in den ST an Jake Brendal verloren und nachdem Mike McGlinchey sich verletzte dann eben sehr schnell wieder an Aaron Banks.
Jordan Willis hat geduldig auf seine Chance gewartet und drufte ab Woche 9 eine regelmäßige Rolle spielen, die gemessen an den Snaps nicht viel kleiner war als die von Key oder Omenihu.
Deommedore Lenoir hatte so einen verheißungsvollen Start und dann eine Saison wie in einer Achterbahn. Starter (2 Spiele), Special Teams (3 Spiele), komplett raus (3 Spiele), Special Teams mit gelegentlichen Snaps in der Defense (8 Spiele), dann wieder komplett raus (die restlichen 4 Spiele). Die letzten 4 Spiele lag auch daran, dass Moseley wieder von der IR zurückkehrte.
Dontae Johnson hat jedes Loch gestopft. Egal, ob Special Teams oder Outside Corner oder Slotcorner. Seine Vielseitigkeit ist, bei aller Mittelmäßigkeit, ein großes Plus und für einen Coach Gold Wert.
Verletzungen Was war das für ein "Kackspiel" in Detroit. Nr. 1 RB Mostert und Nr. 1 CB Verrett für die komplette Saison raus. Greenlaw für große Teile der Saison. Dazu fehlte zu Saisonbeginn mit Moseley noch der zweite CB.
LeonJoe (11. Jun. 2022)
Wahnsinn!! Vielen Dank…
greetz Frank
Fips (11. Jun. 2022)
Großartig