Wieviele Ribs rechnest du pro Person?
Mit Beilagen natürlich (Salat, Grillkartoffeln, .....)
Ich bin zwar nicht gefragt, geb Dir als Metzgermeister trotzdem ne Antwort.

Es kommt darauf an, woraus die Ripps gemacht sind. Dafür gibt es üblicherweise 2 Möglichkeiten, einmal aus dem Schweinebauch, einmal vom Schweinerücken. Die wirklich richtige ist die vom Bauch, dort ist das Fleisch zwischen und auf den Rippen. Von den Bildern würd ich sagen, das Jürgen welche vom Bauch hatte, allerdings scheinen sie von der Größe her einmal längs gegen die Rippen durchgeschnitten. Kann man machen, es macht das Grillen einfacher weil die Teile besser händelbar sind.
Die Ribs vom Rücken haben normal nur Fleisch zwischen den Rippen, da der Rücken einen guten Ecken mehr Einnahmen bringt. Von der Länge haben sie die selbe Größe wie ein Ribs vom Bauch, (die selbe Rippenanzahl) die Rippen sind aber kürzer, etwa halb so lang.
Ich habs nie ausgewogen, wie groß der Unterschied vom Fleischgewicht ist, schätze aber das die Rippen vom Bauch auf selbe Größe wie die vom Rücken geschnitten locker das doppelte, eher noch nen ecken mehr Fleisch hat.
Einen weiteren Unterschied muß man noch beachten, die Teile vom Rücken sind sehr schnell trocken, da muß man ordenlich aufpassen. Die vom Bauch lassen sich besser scharf angrillen, und dann entweder per Niedertemperatur (so 80-90°C) ohne direkte Hitze ziehen lassen, oder wie auf Jürgens Bilder in Alufolie wickeln. Da kann man mit der Temperatur höher gehen, aber ja nicht übertreiben, mehr als 150°C kann auch schnell das Essen austrocknen. Richtig gemachte Grillrippchen brauchen lange, und es funktioniert für mich am besten in nem Smoker oder auf nem Gasgrill, die lassen sich am besten bei der Hitze regulieren.
Wenn man viel Zeit hat, würde ich auf jeden Fall die vom Bauch empfehlen, weil die Chance auf saftiges Essen schlichtweg viel viel größer ist. Man muß halt einfach Geduld haben, und auch die Vorbereitung ist wichtig. Über den Rippen, egal vom vom Rücken oder Bauch, die gehen ja natlos über, ist eine "Silberhaut". Es empfielt sich, das vom Metzger abziehen zu lassen, die wird beim Grillen hart. Kann man auch selber machen, am Rand des letzten Knochens leicht einschneiden, mit dem Messer etwas scharben bis sie sich ein Stück löst, und dann von außen nach innen abziehen. Es ist auch ganz gut, wenn sich noch was auf dem Knochen befindet, über den Knochen mit dem Messer einschneiden. Das Fleisch zieht sich beim Grillen zusammen, und durch den Schnitt löst sich der Knochen besser, er ist sozusagen nicht "gefangen" und drückt sich raus. Wenn man die Spareripps mal im Griff mit der Temperatur und der Grillzeit, kann man sich den Schnitt sparen, dann werden die Spareribs vom Schweinebauch wie "pulled Pork". Wer sich das mit dem Grillen mal im Netz ansehen möchte, kann auch durchaus das Verfahren vom Pulled Pork googlen, aber dran denken das die Ripps bedeutend dünner sind und keine 10-12 Stunden brauchen. Ich schätze die brauchen dann vom Bauch so gute 2 Stunden, geht man bis 130-150°C dürften 90 Minuten genügen. Und wie gesagt, am besten immer indirekt grillen.
Zum würzen noch was. Versucht euch ruhig mal dran, ne eigene Marinade zu machen. Einfach "learning by doing". Es gibt viele gute Varianten im Netz. Lest einfach durch, welche Geschmacksrichtung ihr gerne magt, das sieht man ja an den Zutaten. Es gibt auch da unterschiede, manche haben mehr Öl, manche werden auch mal vor dem verwenden aufgekocht. Vorteil von den beiden Variationen, sie sind meistens in einem Glas mit Deckel im Kühlschrank einige Tage haltbar. Aber auch da vorsicht. Wollt ihr etwas Marinade aufheben, schüttet die Marinande die ihr sofort braucht in ein extra Gefäß, und mariniert von dort aus mit einem Pinsel das Fleisch. Den rest NICHT zu der Marinade auf Vorrat zurückschicken, da ihr beim marinieren auch rohen Fleischsaft an den Pinsel und so in die Marinade bekommt. Das wird sehr schnell durch Bakterienbildung schlecht. Lasst den Rest in im Gefäß, manche mögen es das man wärend dem Grillen mal nachmariniert, dafür kann man es nehmen. Den Rest besser wegwerfen. Habt ihr die Marinade fertig, wascht die rohen Spareribs kalt ab und trocknet sie mit Zewa ab. Das macht man auch am besten mit allen anderen Steaks, die man selbst einlegt. Das Fleisch im rohem Zustand gibt immer etwas Fleischsaft ab, und der verbrennt beim grillen ganz schnell und gibt nen unanagenehmen Geschmack. Marinieren würde ich die Spareribs einen Tag vor dem Grillen, über Nacht kaltstellen und frühzeitig wieder aus dem Kühlschrank rausholen. Es gibt fast nix schlimmeres beim Grillen als durchgekühltes Fleisch auf den Grill zu werfen, besonders schlimm bei Rump- oder Filetsteaks. Der große Temperaturunterschied lässt das beste Fleisch hart wie ne Schuhsohle werden. Ich hab gestern Rinderfiletscheiben gegrillt, das war gute 2 Stunden vorher auf der Küchenanrichte. Natürlich nicht in die direkte Sonne legen, aber so 20°C für 2 Stunden macht nix aus. Ich war mit meiner Frau mal auf nem Grillseminar, da hatte die Sterneköchin selbst Putenfleisch im Frühsommer 2 Stunden im Auto.
Zur eigendlichen Frage, (Sorry, ich hoffe das ich keinen mit meinem Geschreibsel nerve, hab vieleicht etwas weit ausgeholt) Spareribs vom Rücken, da schaffe ich locker 2 Stück plus Beilagen, eine ganze Platte vom Schweinerücken mit Fleisch auf den Knochen würd ich für 2 Personen rechnen. Und wenn man bei nen "richtigen" Metzger geht, würde ich sie wie auf dem Bild einmal schneiden lassen, das hat nicht nur die Vorteile beim Grillen, sondern auch beim aufteilen. Und wie schon geschrieben, lasst euch Zeit beim grillen und nicht hetzen. Wem das von den Gästen zu lange dauert soll sich nen Döner holen gehen oder ne Bratwurst essen.
Edit: Ach du Scheiße, das war wohl wirklich etwas lang.

Wenn jemand trotzdem noch ne Frage hat, einfach stellen. Ich weiß natürlich nicht alles, versuch aber gerne zu helfen. Wer viel Grillt und gerne selbst würzt, dem empfehl ich von Weber die Grillbibel, die ist recht gut. Aber vorher nach dem Inhalt kucken, auch dort gibt es unterschiede.