Für ESPN-Analyst Rex Ryan sind die 49ers ein heißer Super-Bowl-Favorit dieses Jahr. Der Ex-Coach sagte nach dem Blowout-Sieg gegen die Carolina Panthers, die Niners seien für ihn „das beste Team nicht nur der NFC, sondern der Liga“. Ryan begründet das damit, dass bei den 49ers die beste Defense der Liga mit dem besten Running Game und mit einem aussergewöhnlichen Coach zusammen kämen. Und Jimmy Garappolo als Quarterback sei „akzeptabel“.
Das dürfte der Stimmung im Team nicht schaden. Neuzugang Emmanuel Sanders zum Beispiel scheint nicht von Heimweh nach Denver geplagt: „Die ganze Woche spürte ich hier eine so positive Energie“, sagte er. „Der Lockerroom ist grossartig, eine tolle Truppe mit guten Persönlichkeiten. Ich werde es nie vergessen, wie wir durch den Tunnel gingen und jeder lachte oder grinste. Ich dachte mir - das ist Football, das macht Spass. Was für ein Glück, dass ich hier bin“.
Sanders wiederholte seine Einschätzung, dass die Stimmung im Team von General Manager John Lynch und Headcoach Kyle Shanahan geprägt werde. Sie hätten ein Team zusammengestellt, dass Spass habe, aber sich auch im entscheidenden Moment zusammennehmen könne: „Ich muss hier nur Machbares leisten, reinkommen, Bälle fangen. Hier bin ich nicht in einer Situation, in der übermässig viel von mir erwartet wird“.
Die Reaktionen zweier anderer Spieler sagen einiges über die Grundeinstellung im Team: Veteran Cornerback Richard Sherman, der zwei Catches abwehrte und zwei weitere zuließ aber dabei nur neun Yards erlaubte, kann einfach nicht locker lassen. „Das Frustrierende ist es manchmal, dass man schwerer Respekt bekommt, wenn man älter wird“, sagte er nach dem Spiel, „dann heisst es, ja er ist 31, da kann er ja nicht mehr der beste Cornerback sein. Ich denke mir: ‚Leute, schaut Euch mal den Film genauer an‘“. Rookie Nick Bosa auf der anderen Seite blieb nach seiner Glanzleistung mit drei Sacks und einer Interception gelassen und unaufgeregt, auch als er im Stadion mit Sprechchören gefeiert wurde: „So bin ich einfach“, sagte er, „ich freue mich schon, genauer gesagt bin ich super-froh, aber versteht mich nicht falsch - ich bleibe halt ich“. Bosa trug - anders als Sherman oder DeForest Buckner, die in teuren Anzügen zu ihren Presseauftritten ankamen - nach dem Spiel übrigens Turnhose und Hoodie.
Er kann sich über eine weitere Zahl freuen: Wenn man Sacks mit einberechnet, die Bosa direkt mit ermöglicht hat, dann kommen zu seinen sieben zwei weitere hinzu, errechnete Pro Football Focus. Damit liegt er auf Rang fünf in der NFL und dürfte der wirkungsvollste Spieler der 49ers-Defense sein. Bosa hat bislang die Erwartungen über-erfüllt, die man an einen Nr.2-Pick stellt, und das trotz einer Verletzung, die ihn zu Saisonbeginn bremste.
Und auch diese Zahlen sind interessant: Jimmy Garoppolo hat diese Saison bei Third Downs 15 Mal auf Tight End George Kittle geworfen - und alle 15 Pässe kamen an! Insgesamt ergaben das 143 Pass-Yards und 11 First Downs, somit ein Erfolgs-Quote von 73,3 Prozent.
Quellen: Niners Nation, CSN BayArea, ESPN, Sacramento Bee