Die erste Welle der Free Agency ist abgeebbt und die Tatktik der 49ers ist jetzt klarer: Sie gaben viel Geld aus für Spieler, die sie unbedingt haben wollten - erst QB Jimmy Garappolo, dann Center Weston Richburg und Running Back Jerick McKinnon. Und sie halten den Rest ihres Cap Spaces offenbar weitgehend zurück, um nächstes Jahr die Verträge der Spieler verlängern zu können, die sie halten wollen. Noch mehr Gross-Verträge in dieser Offseason wären eine Überraschung, obwohl Overthecap-com von immer noch 45,1 Millionen Dollar an Cap Space spricht, wobei die 8,3 Millionen für die nächsten Rookies schon rausgereichter sind.
Zunächst zu den Gründen, warum das Front Office Geld zurückhält: Schon zum 3. Mai stehen Entscheidungen an - die Niners müssten bis dahin die Fünftjahresoptionen von Defensive Lineman Arik Armstead und von Left Guard Laken Tomlinson ausüben. Bei Armstead ist immer noch nicht so ganz klar, wo er wirklich gut in die Niners-Defense passt, Big End könnte auch Solomon Thomas spielen. Andererseits lässt man einen Erstrundenpick nicht so leicht ziehen. Das haben die Detroit Lions mit Laken Tomlinson gemacht. Bei den Niners spricht einiges dafür, dass er bleiben wird - Tomlinson’s Form ging nach wackligem Start eher nach oben, und Guards im Überfluss haben die Niners nach dem Abgang von Brandon Fusco nicht, auch wenn sie vermutlich noch einen Veteranen holen werden.
Nächstes Jahr werden die Safeties Jimmie Ward und Jaquiski Tartt Free Agents - und man wird nach der 2019er-Saison vorzeitig mit DeForest Buckner verlängern wollen. Das dürfte eine Menge kosten, Buckner gilt schon jetzt als einer der besten jungen D-Liner der Liga. Bleibt noch Tackle Trent Brown, bei dem viel davon abhängen wird, wie der dieses Saison spielt.
Angesichts dessen ist die Kritik zu verstehen, dass die 49ers eine Menge für McKinnon bezahlt haben - ESPN beurteilt diese Verpflichtung deshalb z.B. mit der schlechtesten Note „F“.
Bei den 49ers heisst es, an McKinnon seien fünf andere Teams interessiert gewesen. Vor allem haben man sich aber vor seiner Verpflichtung und auch vor der von Richburg zwei verschiedene Dinge angesehen - und beide hätten gepasst. Nämlich das Können für das System Shanahan - und den Football—Charakter. Shanahan stellt heraus, dass ein falscher Spieler die gesamte Team-Chemie beeinträchtigen kann. Deshalb habe man schon vergangene Saison nach Spielern gesucht, die dem Team Arbeitsethos und Leistung einimpfen - so wie Marquise Goodwin, Pierre Garcon, Kyle Juszczyk oder der verletzte Malcom Smith.
“Ich glaube, das is extrem wichtig, gerade bei Free Agents”, sagt Shanahan. “Ich glaube es gehört zu den unterschätztesten Dingen überhaupt, wie sehr Du Deinem Team schaden kannst, wenn Du die falschen Typen holst. Du willst nicht nur den bestmöglichen Spieler, sondern er muss auch die richtige Persönlichkeit haben. Das fängt beim Videostudium an. Wie spielen Spieler, wenn sie hinten liegen? Spielen sie vom ersten bis zum letzten Play? Mit welchem Einsatz - ist er immer so gut wie möglich? Wenn Spieler bei jedem Play alles geben, egal wo, dann spielen sie körperlich. Dann drücken sie sich vor nichts. Dann hast Du den Richtigen gefunden”.
Somit ging es dieses Jahr trotz des Cap Spaces nicht darum, das Team umzukrempeln. Es ging darum es mit Spielern zu ergänzen, die beide Kategorien erfüllen. Und da kamen McKinnon und Richburg ins Spiel. “Wir glauben, die beiden passen perfekt”, sagt General Manager John Lynch, “das sind die Typen, um die wir unseren Locker Room bauen wollen. Das sind Stand-up-guys, und wir sind froh, sie zu haben”.
Quellen: Matt Maiocco, CSN BayArea Blog; Nick Wagoner, ESPN