Die außergerichtliche Einigung zwischen den Ex-49ers Colin Kaepernick und Eric Reid auf der einen Seite, und der NFL auf der anderen Seite, hat über das Wochenende zu vielen Spekulationen geführt. Kaepernick hat während seiner sechs Jahre in San Francisco 43 Millionen Dollar verdient. Nun sind sich die meisten Experten einig in der Vermutung, dass die NFL ihm wohl eine noch grössere Summe zahlt, um damit das Verfahren wegen Benachteiligung still und leise zu beenden, das Kaepernick und Reid angestrengt hatten. Das Nicht-Spielen könnte für Kaepernick somit lukrativer sein als das seine Zeit auf dem Feld.
Genaueres wird man vielleicht nie erfahren, weil die Einigung eine Vertraulichkeitsklausel erhält, was für die NFL das Entscheidende sein dürfte. Allerdings kennen relativ viele Personen die Details, weil die Summe, die an die beiden Spieler geht, von sämtlichen Teams zu gleichem Anteil bezahlt werden muss.
Und auch die Beweise, die die Anwälte Kaepernicks und Reids gesammlt hatten, werden jetzt nicht öffentlich werden. Die beiden Ex-49er hatten nachweisen wollen, dass sie wegen ihrer Knie-Proteste von den Ownern und damit von der NFL benachteiligt wurden, mit denen sie gegen Polizeigewalt und Benachteiligungen gegenüber Schwarzen in den USA protestiert hatten.
Reid hatte nach langem Warten zumindest einen Einjahres-Vertrag bei den Carolina Panthers bekommen. Die waren mit ihm zufrieden und gaben Reid deshalb jetzt eine neuen Dreijahresvertrag-Vertrag über 21 Millionen Dollar. Kaepernick ist bekanntlich bis heute ohne Job in der NFL.
Der San Francisco Chronicle hatte Ende der Woche berichtet, dass die NFL Quellen zufolge mit für sie „sehr peinlichen“ Beweisen gerechnet hatte, falls die Klage vor Gericht behandelt worden wäre. Ein Mediator hatte letzten Sommer die Beweise bewertet und danach grünes Licht für die Fortführung der Sache gegeben.
Ob Kaepernick unter diesen Umständen je wieder in der NFL spielen wird, ist fraglich. Dem Vernehmen nach hält er sich bis heute fit, aber sein letzter Einsatz war Anfang 2017. Kaepernicks Anwalt Mark Gregaros sagte am Wochenende auf CNN, sein Mandant wolle „absolut“ zurück in die NFL und das Settlement stehe dem auch nicht grundsätzlich im Weg. Zuvor hatte es Berichte gegeben, dass Kaepernick ein QB-Job in der neuen Alliance-Liga angeboten worden sei. Dies sei aber an einer viel zu hohen Gehaltsforderung des 31jährigen gescheitert.
Quellen: CSN, Sacramento Bee, ESPN, Pro Football Talk