Als Solomon Thomas auf Nr. 3 von den 49ers gedraftet wurde, da verglich man ihn mit Khalil Mack (Nr. 5 2014) oder Joey Bosa (Nr. 3 2016). Mack hatte Sacks im zweistelligen Bereich in den letzten drei Jahren, und Bosa kommt auf 22 Sacks in seinen letzten 27 Spielen.
Thomas hat vor dem letzten Saisonspiel drei Sacks - und bei den Benotungen kam er bisweilen gar nicht gut weg, weil er kaum zu sehen war in einigen Spielen.
Und dennoch geben sich die 49ers tiefenentspannt, wenn die Rede auf ihren First-Round-Pick kommt. Denn zuletzt ist Thomas immer besser geworden. Und seine beste Leistung bislang sah Headcoach Kyle Shanahan im letzten Spiel gegen die Jaguars: “Er hatte Wirkung beim Pass und beim Run; er jagte den Ball mit grosser Konsequenz. Wie die meisten Rookies hatte er seine Höhen und Tiefen in dieser Saison. Ich glaube aber, dass er schon vor seiner Verletzung (Kreuzbandehnung in Woche acht gegen die Eagles - Thomas fiel zwei Spiele aus) sein höchstes Level erreicht hatte”.
Thomas selbst räumt ein, dass die hohen Erwartungen ihn belastet haben: “Ich musste ruhiger werden und Football als Spass sehen. So ist es als Rookie, man muss lernen, den mentalen Druck des Spiels zu verstehen. Ich habe aber viel dazugelernt, und ich werde in meinem zweiten Jahr weiter besser werden. Ich weiss, das dauert, das kommt nicht sofort. Aber ich werde mir den Arsch dafür abarbeiten”.
Den 49ers fehlt immer noch effektiver Pass Rush - aber Thomas liegt im Team vorn mit 10 Tackles for loss und 11 QB-Hits. Dabei musste er drei Positionen gleichzeitig lernen - als Interior Linemen, als Pass Rushing Defensive Tackle und bisweilen auch als Defensive End. Alle drei Positionen erfordern unterschiedliche Techniken. Zudem könnte Thomas erst spät zum Team stossen, weil er warten musste, bis seine College-Kurse beendet waren.
“Das war schwierig, aber ich werde vielseitig sein, sobald ich das alles beherrsche”, sagt Thomas, “und dann wird es richtig Freude machen”. Defensive Coordinator Robert Saleh sieht das ähnlich: “Ich bin sehr zufrieden mit ihm. Wir alle sind es. Er ist ein sehr explosiver Athlet, er spielt wirklich gut mit seinen Händen, er drückt beim Rungame seine Gegner zurück. Was wir bei ihm noch entwickeln müssen, ist, dass wir von ihm Konsistenz beim Pass Rush bekommen. Aber ich glaube, das wird er schaffen. Das macht mir nicht wirklich Sorge”.
DeForest Buckner, jetzt im zweiten Jahr in der Liga, betont, welchen Unterschied es macht, einen weitere Offseason erlebt zu haben: “Das hilft enorm. Wenn ich mich letztes Jahr mit mir dieses Jahr vergleiche, dann habe ich in der Offseason gewisse Aspekte meines Spiels erarbeitet, vor allem den Pass Rush”.
Da soll auch Solomon Thomas hin - er soll ein furchterregender Pass Rusher werden, so wie Mack und Bosa. Übrigens: Auch Khalil Mack kam in seiner ersten Saison nur auf vier Sacks. Danach ging die Post bei ihm aber ab.
Quelle: Niners Nation, ESPN, Ninerswire