Geht es bei den 49ers nicht erst einmal darum, überhaupt wieder einmal Erfolg zu haben? Gleich an eine neue dynastische Ära zu denken ist nur wegen eines neuen QB doch arg gewagt.
Es geht darum, Voraussetzungen zu schaffen, dass Erfolg nicht kurzfristig erreicht wird und das Team danach sozusagen wieder in der Versenkung verschwindet. Und dafür ist ein Franchise-QB ein ganz wesentliches Puzzlestück.
Um es mal sehr überspitzt zu formulieren: Wenn es darum geht, überhaupt erstmal Erfolg zu haben (Was ist eigentlich "Erfolg" in diesem Zusammenhang?), und du alles genau darauf ausrichtest, auf diesen einmaligen Erfolg, dann folgt danach fast unweigerlich eine erneut lange Zeit, bis das Team wieder so weit ist, um Titel mitspielen zu können. Ist es da nicht sinnvoller, ein Team so aufzubauen, dass die Voraussetzungen dafür geschaffen sind, über einen längeren Zeitraum erfolgreich sein zu können? Das hat noch lange nichts mit Dynastie zu tun, denn Erfolg kann dir niemand garantieren.
Beispiel aus dem Handball: Die Rhein-Neckar Löwen hatten jahrelang versucht, Top-Spieler zu holen, um Titel zu gewinnen. Das gelang aber erst, als der ehemalige Top-Sponsor weg war. Es wurden immer noch sehr gute Spieler geholt, aber das Mannschaftsgefüge insgesamt musste passen, und das Team ist auch in der Lage, die Abgänge herausragender Spieler (2016: Gensheimer, 2017: Kim Ekdahl du Rietz) zu kompensieren und weiterhin um die Meisterschaft mitzuspielen.
Mir ist es lieber, die Niners haben jetzt mit Garoppolo einen QB, dem man den Franchise-QB zutrauen kann, und bauen um ihn herum ein junges, starkes Team auf, das hoffentlich über etliche Jahre um die Playoffs und den Titel mitspielen kann, als dass man alles auf einen Versuch setzt, bei dem dann aber alles klappen muss, da danach alles auseinander fällt.