Autor Thema: Die Geister, die Shanahan (nicht) rief  (Gelesen 1787 mal)

Offline igor

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Die Geister, die Shanahan (nicht) rief
« am: 14. Sep. 23, 08:01 »
49ers Head Coach Kyle Shanahan gibt zu, irrational paranoid zu sein, wenn es darum geht, seine Starter aus dem Spiel zu nehmen.

Selbst als die 49ers am Sonntag in Pittsburgh klar auf den Sieg zusteuerten, blieben viele Starter bis tief ins letzte Viertel auf dem Spielfeld.  Das betraf auch Quarterback Brock Purdy, der nach seiner Ellbogen-Operation in der Offseason wieder zurück war, als auch Nick Bosa, der eigentlich nur eine beschränkte Anzahl an Spielzügen bekommen sollte.  Journalisten gegenüber sagte Shanahan am Mittwoch, daß dies aus »Erfahrung« geschehen sei, und er bezog sich dabei auf ein bestimmtes Spiel in der Vergangenheit.

Die 49ers begannen die Saison 2021 auswärts in Detroit und lagen früh im dritten Viertel bereits mit 38–10 in Führung.  Shanahan entschied sich daraufhin, die Starter zu schonen, nur um danach mitansehen zu müssen, wie die Lions in den letzten eineinhalb Vierteln 23 Punkte erzielten, denen die 49ers lediglich deren drei entgegensetzen konnten.  Die Starter mußten schließlich doch noch einmal auf das Feld, um das Spiel zu Ende zu bringen, und sie verhinderten das Riesen-Comeback nur mit Müh und Not, als sie 20 Sekunden vor dem Schlußpfiff an der eigenen 24-Yard-Linie einen Turnover on Downs erzwingen konnten.  Shanahans Truppe gewann mit 41–33.

»Das war der einprägendste ›Niemals-wieder‹-Moment, denn wir nahmen viele Leute aus dem Spiel, und ich kann immer noch nicht glauben, wie das passiert ist«, so Shanahan.  »Ich mußte mir das wieder und wieder ansehen, denn es klingt unglaublich, aber es war tatsächlich so.«

Shanahan fügte hinzu, daß er nichts ähnlich beängstigendes seitdem wieder gesehen habe, aber er sagte auch, daß diese großen Comebacks immer noch etwas seien, auf das man gut aufpassen müsse.  Wenn es jemanden gibt, der sich mit schwer verdaulichen Comebacks auskennt, dann ist es definitiv Shanahan, der als Offensive Coordinator bei den Atlanta Falcons war, als diese eine 28–3-Führung in der Super Bowl LI aus der Hand gaben.

Diese Paranoia macht die Entscheidung vom letzten Sonntag ein wenig besser verständlich.  Sogar der 30–7-Endstand war nicht so hoch wie die Führung dereinst in Detroit oder auch in der Super Bowl.  Auf die Frage, ob Shanahan da gelegentlich zu verkopft sei, antwortete er: »Oh ja, Sie sollten unbedingt einen Soundtrack zu unseren Headsets haben.  Wir sprechen über nichts anderes.  Glauben Sie mir, wir wollten die Jungs da rausholen.  Wir wollten sie in Luftpolsterfolie einpacken und auf nächste Woche warten, aber wenn man einmal damit anfängt, dann passieren oft schlechte Dinge.  Ja, wir wären gerne früher an dem Punkt angelangt, aber das waren wir nicht.«

Es ist jedenfalls nicht das schlimmste aller Probleme.  Wenn Shanahan anfängt, paranoid zu werden, die Starter vom Feld zu nehmen, dann bedeutet das üblicherweise, daß sich die 49ers eine hohe Führung erarbeitet haben.

Quelle: SFGate
« Letzte Änderung: 14. Sep. 23, 08:03 von igor »
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—Jurgen

Offline Schrodo

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Re: Die Geister, die Shanahan (nicht) rief
« Antwort #1 am: 14. Sep. 23, 08:32 »
Jetzt kann ich das auch nachvollziehen

Offline Mattes

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Re: Die Geister, die Shanahan (nicht) rief
« Antwort #2 am: 14. Sep. 23, 08:55 »
Wäre auch irgendwie komisch wenn man aus seinen eigenen Fehlern nicht lernt. Jedoch sollte man auch dort ein gesundes Maß ansetzen, sonst schwingt das Problem in die andere Richtung aus.

Offline JBB

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Re: Die Geister, die Shanahan (nicht) rief
« Antwort #3 am: 14. Sep. 23, 12:08 »
Ok, klingt jetzt nachvollziehbarer. Jedoch kann er sich ja auf einige wenige Spieler beschränken. Purdy, CMC und Bosa nur mal so als Anfang
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Offline NinerForever

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Re: Die Geister, die Shanahan (nicht) rief
« Antwort #4 am: 14. Sep. 23, 12:28 »
Ganz ehrlich, es ist ein himmelweiter Unterschied, ob ich die Starter früh im dritten Quarter rausnehme oder spät im vierten Quarter.... Nichtmal Shanahan hätte das Spiel so spät noch verlieren können. Für mich schlechte Ausrede....

Offline Flames1848

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Re: Die Geister, die Shanahan (nicht) rief
« Antwort #5 am: 14. Sep. 23, 12:42 »
Also ich sehe das auch differenzierter… Hab ich einen verletzungsanfälligen Rekonvaleszenten da als Starter oder einem Spieler in seiner Blüte. Und wieviel Starter nehm ich runter? Die Gesamt-Qualität des Mannschaftsteils sinkt, der Druck wird größer und ein anderer Starter könnte sich dadurch verletzen…
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Offline reagan - The Left Hand

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Re: Die Geister, die Shanahan (nicht) rief
« Antwort #6 am: 14. Sep. 23, 19:33 »
Shanahan redet sich auch nicht raus, er sagt ja selber, dass er "irrational paranoid zu sein, wenn es darum geht, seine Starter aus dem Spiel zu nehmen."
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Offline Fips

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Re: Die Geister, die Shanahan (nicht) rief
« Antwort #7 am: 15. Sep. 23, 07:25 »
Es ist auch unheimlich einfach nach dem Spiel das richtige Maß zu finden.
 ;)

Offline NinerForever

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Re: Die Geister, die Shanahan (nicht) rief
« Antwort #8 am: 15. Sep. 23, 11:30 »
man kann alles schön reden, aber ich brauch 5 Minuten vor Spielende mit 4 Scores vorne, nicht meine Top Leute aufs Feld zu schicken und in ne Wand laufen lassen, damit die Uhr weiter runterläuft.
Immerhin hat er beim Kneel down, wo man sich sowieso nicht verletzen kann Darnold gebracht  ;D
Solange dies aber unser einziges Problem NACH dem Spiel ist, hat Shanahan sonst viel richtig gemacht  8)

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