„Es ist nur ein Block, der einen an der Line of Scrimmage gestoppten Lauf von einem Touchdown unterscheidet“ – diese alte Footballerweisheit ließ sich perfekt in den letzten beiden Wochen beobachten. Was gegen die eine hochgelobte Defense gelang, wurde sieben Tage später von der anderen entscheidend gestoppt, so dass sich Kyle Shanahan zu einem durchaus diskussionswürdigem Field-Goal gezwungen sah. Aber der Reihe nach…
Die 49ers standen zu Beginn der zweiten Halbzeit beim 3&2 an der 16-Yard-Linie der Rams, als Wide Back Deebo Samuel einmal mehr seine Klasse bewies und mit einem Lauf über die rechte Seite den ersten Touchdown des Tages erzielte. Wir haben dieses Spiel in unserer Sendung der vergangenen Woche ab Minute 27 ausführlich
analysiert.
Obwohl Ihr sicherlich die Sendung alle gesehen habt, zur Gedächtnisauffrischung zunächst die wichtigsten Sequenzen des Plays. Deebo Samuel ist links von Jimmy Garoppolo aufgestellt und das Play beginnt mit einer Motion von JaMycal Hasty, der einen Defender mit auf die linke Seite zieht. Das Play wird sich im gelb markierten Bereich entwickeln, in dem die Rams scheinbar in der Überzahl sind:
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George Kittle (#85)bewegt sich quasi vom Spielgesehen weg, was durchaus ein interessantes Blocking Schema verrät. Soll er vielleicht für Alex Mack (#50)in der Mitte blocken (was er letztendlich tun wird) oder für Verwirrung stiften und eventuell ein Playdesign über links antäuschen? Er scheint auf jeden Fall zunächst den Weg für Von Miller (#40) frei zu machen:
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Da Alex Mack tatsächlich große Probleme hat, seinen Gegenspieler zu halten, setzt George Kittle letztlich einen entscheidenden Block, der es einen Tackle für Loss verhindert. Tom Compton (#66) nimmt derweil Von Miller auf:
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Nun macht auch Juan Jennings (#15) einen sehr guten Block und somit ist der Weg für Deebo frei und er kann die verbliebenen Defender austanzen:
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Aber was ist jetzt in Dallas passiert?
Es war erneut der dritte Versuch und die 49ers hatten einen „Lauf“ gegen ihren Gegner. Beim 3&3 an der 24-Yard-Linie der Cowboys hat sich Shanahan offensichtlich an oben genanntes Play gegen die Rams erinnert und erneut einen Wing-Back-Off-Tackle-Sweep-Right (oder so ähnlich gecallt). Nur leider ging es diesmal nicht auf. War das Play zu offensichtlich? Der Gegner besser vorbereitet? Hat das Blocking nicht funktioniert?
Schauen wir uns das Ganze noch einmal an. Die Aufstellung wie gesagt identisch wie eine Woche zuvor und auch die gegnerische Verteidigung nicht groß anders formiert (nur das diesmal Kyle Juszczyk in Motion geht und der Snap etwas eher erfolgt):
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George Kittle sprintet wieder direkt auf die linke Seite. Da Alex Mack diesmal die Mitte dicht macht, kann Kittle seine eigentliche Aufgabe auf der Blind Side wahrnehmen und den von dort heranstürmenden Rusher aus dem Spiel nehmen:
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Nur warum geht das Play diesmal nicht auf? Leider verharrt Donovan Wilson nicht wie letzte Woche Troy Hill (#6) auf der Stelle, sondern bewegt sich in das Scheunentor, dass die 49ers für Samuel geöffnet haben.
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Juan Jennings kommt somit nicht zu seinem Block und Hill kann Samuel an der Line of Scrimmage zumindest so weit aufhalten, dass Damontae Kazee - der ursprünglich scheinbar unbeteiligt im Backfield steht - letztlich den Ballträger Inches (+1 Yard) vor der First-Down-Markierung stoppen kann:
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Ohne diesen Block-der-doch-kein-Block war, hätte nur noch Anthony Brown (#30) Deebo Samuel an einem weiteren Touchdown hindern können.