Die 49ers haben am späten Freitag nach zweieihalb Jahren das Experiment Trey Lance beendet. Sie tradeten den 23jährigen Quarterback für einen Viertrundenpick zu den Dallas Cowboys - wohl auch, um ihm eine Perspektive zu geben. Angesichts der Tatsache, dass Lance aufgrund seines Beinbruchs letztes Jahr kaum je spielen konnte, ist ein Viertrunder gar nicht mal so wenig. Andererseits hat der Trade-Up im Jahr 2021 von 12 auf 3, der Lance an die Bay brachte, drei Erstrunden und einen Drittrundenpick gekostet. Das macht Lance, wie Matt Maiocco schreibt, zum "schlechtesten Pick aller Zeiten" für die 49ers, was man aber "nicht Lance vorwerfen könne". Ein Cut wäre den 49ers deutlich teurer gekommen, insofern macht der Trade Sinn, zumal die 49ers gesagt hatten, man wolle nicht Lances Karriere blockieren. "Wir haben etwas versucht, und es hat nicht funktioniert", sagte 49ers General Manager John Lynch nach dem Trade auf NFL Network. "Das liegt in unserer Verantwortung. Aber es war nicht so, dass Trey oder wir es nicht intensiv genug versucht hätten. Die Umstände standen im Weg".
Dem Vernehmen nach gab es auch ein Angebot aus der AFC von den Buffalo Bills für Lance, aber die 49ers entschieden sich für die Cowboys.
Die 49ers hatte gehofft, mit Lance einen Starter für die Zukunft zu bekommen, der auf Jahre hinaus relativ wenig kosten würde. Das Kalkül ging nicht auf. Sollte Brock Purdy allerdings seine Leistung aus dem vergangenen Jahr bestätigen, wie es die Niners erwarten, hätte man auch ohne Lance genau das Erhoffte. Als "Mr. Irrelenvant" kostet Purdy über seine vier Rookie-Vertragsjahre gerade mal 3,7 Millionen Dollar. Das würde den massiven Verlust an Draft-Kapital durch den Lance-Deal mit den Miami Dolphins wieder weitgehend wettmachen.
Quellen: ESPN, NBC, Pro Football Talk