Es war das für mich erwartet schwere Spiel. Ich war mir schon im Vorfeld alles andere als sicher, daß wir das gewinnen würden – auch wenn ich uns freilich favorisiert sah – und schon gar nicht sah ich es als einfachen Spaziergang in unserem zweiten Heimstadion. Die Rams und v.a. Stafford haben ihre Sache gegen uns lang Zeit richtig gut gemacht. Wenn sie das aufrechterhalten können, was sie in den ersten beiden Spielen gezeigt haben, dann wird mit denen heuer noch zu rechnen sein.
Offensiv gibt es nicht wirklich viel zu bemängeln. Am ärgerlichsten waren für mich die drei deutlich überworfenen tiefen Bälle von Purdy, und ich fühlte mich unweigerlich an die Super Bowl gegen die Chiefs erinnert. Trifft Purdy einen oder zwei davon, dann ist das Spiel weit weniger eng. In den Playoffs könnten solche verpaßten Gelegenheiten den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage bedeuten. Außerdem war für mich ebenfalls unverständlich, warum McCaffrey so gar keine Pausen bekam. Daß Elijah Mitchell mehr als fähig ist, hat er schon zweifelsfrei bewiesen. Die Saison ist noch lange, und ich bin mir nicht sicher, ob das gutgehen kann, wenn CMC in jeder Partie quasi durchspielt.
In der Defense waren die Halftime-Adjustments für mich der Schlüssel zum Sieg. McVay und Stafford haben sich ja lange Zeit mit wirklich unglaublicher Präzision alles geholt, was wir ihnen angeboten hatten. Ich hatte schon befürchtet, daß unserer Defense hintenraus dann die Luft ausgehen würde, aber genau das Gegenteil war der Fall: es schien, als hätte die Rams O-Line ihr Niveau nicht lange genug halten können. Das sind dann wohl genau jene Situationen, wo sich die tiefe Rotation in der D-Line mehr als bezahlt macht.
Besonders positiv waren schließlich die Extrapunkt- und Field-Goal-Versuche von Jake Moody. Letzte Woche schien mir da diese gewisse Sicherheit und Selbstverständlichkeit zu fehlen; gestern war sie hingegen absolut spürbar. Der erfolgreiche 57-Yarder war das beeindruckendste Zeugnis davon.